Körperliche Reaktionen

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Erste körperliche Reaktionen nach dem Verlust

Menschen, die einen nahestehenden Menschen verloren haben, können häufig das Geschehene nicht begreifen. Die Gefühlsregungen sind unterschiedlich. Manche fühlen sich wie in Watte, andere glauben, sie befinden sich in einem Traum.

Fast alle Trauernde verlieren oftmals die Orientierung, verfahren sich, verlegen Dinge und körperlich „tut alles weh“. Auch ist das Sprachzentrum betroffen und man kann häufig seine Gefühle nicht in Worte fassen. Die Fähigkeit klar zu denken und zu planen, ist stark eingeschränkt.

Was passiert im Körper? Das vegetative Nervensystem ist unterteilt in das sympathische und parasympathische Nervensystem. Das sympathische Nervensystem bereitet den Organismus auf die Aktion vor. Es sorgt dafür das u. a. der Blutdruck steigt, das Herz schneller schlägt, die Atemwege sich erweitern und hemmt die Darmtätigkeit. Besonders in der Steinzeit waren dies alles wichtige Funktionen, um bei Gefahren flüchten oder angreifen zu können. Inzwischen gibt es zwar keine Säbelzahntiger mehr (stattdessen haben wir andere Stressauslöser), aber das Notfallprogramm funktioniert heute noch genauso wie vor 90 Millionen Jahren. In der Trauer werden diese Grundmuster mobilisiert.

In der Trauerzeit befindet sich der Körper in Daueralarmbereitschaft und kann dieses „Notfallprogramm“ nicht regulieren. Das hat zur Folge, dass man keinen Appetit hat, nicht richtig schläft. Warum Trauernde so häufig hin und her fliehen, ist ihnen meist gar nicht bewusst.

Dieser Dauerstress kann krank machen. Um den Körper vor langfristigen Schäden zu schützen, ist es ratsam, den Parasympathikus immer wieder ganz bewusst zu stimulieren. Das vegetative Nervensystem heißt zwar deshalb „vegetativ“, weil wir seine Funktion nicht mit der eigenen Kraft unseres Willens steuern können, doch können wir mit einigen Tricks den Parasympathikus stärken, z. B. mit regelmäßigen Entspannungsübungen wieder Denken und klares Planen fördert.

Die Trauer und den Schmerz zuzulassen, ist der erste gute Schritt zur Entlastung. Auch ist die Trauer auf Mitteilen ausgerichtet. Der Austausch darüber kann entlasten und erleichtern, oft auch zur Freude führen: Wer der Trauer Raum gibt, schafft Platz für das Lachen (Trauernde Kinder Schleswig-Holstein)

Kräuter: Johanniskraut aktiviert das parasympathische Nervensystem, weil es die Stimmung aufhellt und Lebensfreude spendet. Jedoch kann die Einnahme von Johanniskraut häufiger zu Nebenwirkungen führen. Besonders in den Sommermonaten sollte möglicherweise nach einer Alternative geschaut werden. Andere Heilkräuter wie Baldrian und Melisse beruhigen das vegetative Nervensystem und bringt es wieder ins Gleichgewicht. In der Homöopathie gibt es außerdem Globulis, die das vegetative Nervensystem stärken sollen, lassen Sie sich hierzu von einem Heilpraktiker oder Apotheker auch im Hinblick auf Nebenwirkungen und Wechselwirkungen, z. B. anderen Medikamenten, beraten.

Duftaromen:  Die Aromatherapie die ganzheitliche Behandlung von Beschwerden und Krankheiten mit ätherischen Ölen. Der wunderbare Duft der ätherischen Öle macht nicht nur die Behandlung selbst zur Wohltat, sondern hilft immer auch auf geistig-seelischer Ebene aktiv beim Gesundwerden.* Es gibt verschiedene Aromen die das Gefühl von Geborgenheit vermitteln (z. B. Vanille, Bezoe-Siam, Resinoid) oder eine angstlösende Wirkung haben (z. B. Tonka). Heilpraktiker, Reformhäuser oder verschiedene Bioläden können Sie hier beraten.

*Quelle: Praxis Aromatherapie Grundlagen – Steckbriefe – Indikationen von Monika Werner und Ruth von Braunschweig